Ortsgemeinschaft Buldern e.V.

Schloss Buldern

SCHLOSS BULDERN

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„Herzlich Willkommen in den Parkanlangen von Schloss Buldern, meinem ehemaligen Familiensitz. Ist es nicht ein schönes Gebäude was wir gerade zusammen bei unserem Spaziergang betrachten?

Sie verstehen natürlich, dass Sie das Grundstück nicht betreten dürfen, es ist ein Privatgelände. Stellen Sie sich bitte vor, wie früh morgens die ersten Sonnenstrahlen die Fassade erstrahlen und sich alles im ruhigen Wasser der alten Gräfte spiegelt.

Die Ruhe im Wald, das Zwitschern der Vögel. Haus Buldern wurde im 13. Jahrhundert erstmalig erwähnt und war der Sitz der Familie Droste zu Buldern und später der Familie von Lembeck. Durch Heirat gelangt das Gebäude im 15. Jahrhundert in den Besitz der Familie von Diepenbrock.

Wir von Rombergs kamen 1768 ins Spiel, als das Haus Buldern nach dem Tod der männlichen Erben durch Heirat in unseren Familienbesitz gelangte. Mit dem Tod des letzten Barons wohnen hier keine Nachkommen mehr, doch es gehört immer noch in unseren Familienbesitz.

Nachdem das Hauptgebäude Anfang des 19. Jahrhunderts abbrannte, errichteten wir 1838 das heutige Schloss im Empire-Stil an dieser Stelle. Vielleicht sind Ihnen schon die markanten Ecktürme aufgefallen. Im Giebel, der das Hauptportal schmückt, sieht man unser Familienwappen, schauen Sie genau hin.

Drei Lilienblätter mit goldener Kugel. Sie erinnern sich vielleicht, wo Sie dieses Wappen schon mal gesehen haben. Auf der Rückseite des Schlosses befindet sich die 1804 erbaute Mühle.

Einer unserer vielen Innenräume schmückt ein 4 m hoher und 2,5 m breiter, aus dem frühen 17. Jahrhundert stammender, prunkvoller Kamin mit Bibelmotiven. 

Nach dem Zweiten Weltkrieg befand sich im linken Turm die münstersche Sternwarte. Später war im Schloss, in den 1950er Jahren, die "Forschungsstelle für Vergleichende Verhaltensforschung" des Max-Planck-Instituts untergebracht. Der damals international anerkannte Wissenschaftler Konrad Lorenz, betrieb hier verhaltensbiologische Studien an Gänsen.

Heute ist Lorenz aufgrund seiner Thesen zur Rassenlehre während der NS-Zeit und Nähe zur NSDAP nicht unumstritten. Als die Forschungsstelle 1951 offiziell ihre Tätigkeit aufnahm kamen viele Wissenschaftler nach Buldern, unter Ihnen der Verhaltensforscher Irenäus Eibel-Eibesfeldt und der Tierfilmer Heinz Sielmann.

So entstanden hier neben wissenschaftlichen Studien auch international ausgezeichnete Tierfilme. Als ein Freund von Heinz Sielmann hielt sich zu dieser Zeit auch der Künstler Joseph Beuys über mehrere Monate in Buldern auf.

Seit 1958 ist ein Privatinternat und Gymnasium in unserem Hause untergebracht. So wie ich einst hier zeitweise von Lehrern unterrichtet wurde, lernt hier heute neben der einheimischen Jugend, junge Menschen aus vielen Ländern der Welt.

Wenn Sie den Bund der Ehe knüpfen möchten, ist dieses hier heute auch möglich. Dieses können Sie auch am Spiekerplatz oder auch in der neuen St. Pankratius Kirche machen. Wer weiß was durch eine Heirat in Ihren Familienbesitz gelangt.

Achten Sie aber besonderes auf die Verwandtschaft, nicht dass es Ihnen ergeht wie es mir einst erging. Das erzähle ich Ihnen aber gerne persönlich bei einer Gelegenheit auf dem Spiekerplatz.“

Das gesamte Projekt wurde vom NRW-Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz als Leader Projekt für die Region Hohe Mark gefördert. 

Bulderner Schloss

Schloss Buldern