Ortsgemeinschaft Buldern e.V.

Innenraum St. Pankratius Kirche

INNENRAUM ST. PANKRATIUS KIRCHE

Audioversion

„Willkommen in der St. Pankratius Kirche. Bevor der Gottesdienst beginnt erzähle ich Ihnen gerne noch etwas zum Innenraum dieses christlichen Ortes. Geplant und begonnen wurde dieser Kirchenneubau von Pastor Kappenberg und Architekten aus Mainz und Münster. Sein Nachfolger, Pfarrer Tellen hat die Kirche mit Kunstschätzen alter und neuer Kunst ausgeschmückt. Früher schmückten Malereien und Wandteppiche die Wand- und Deckenflächen. Heute erstrahlt das Kirchenschiff in hellem Weiß, auf das durch die bunten Kirchenfenster, je nach Sonnenlicht etwas Farbe fällt. All diese Kirchenfenster sind Originale.

Beginnen wir nun unseren Rundgang im Uhrzeigersinn durch die Kirche. Zuerst schauen Sie sich das Relief über dem Hauptportal an. Dieses zeigt den 14 jährigen Pankratius im Zirkus Maximus, der wegen Unterstützung verfolgter Christen dort enthauptet wurde. Ich zeige Ihnen nun weitere biblische Abbildungen einiger Kirchenfenster. Betrachten Sie zuerst das Fenster hier im linken Seitenschiff und Eingangsbereich. Hier wird die Taufe des Kämmerers der Königin von Äthiopien durch Philippus dargestellt. Dieses wie auch viele andere religiöse Glasmalereidarstellungen stammen vom Künstler Bernhard Kraus 1912. Wir gehen nun durch das linke Seitenschiff, auch Evangelienseite (Frauenseite) genannt. Früher saßen Frauen und Männer getrennt voneinander in den Kirchenbänken, wobei zu den Gottesdiensten ein Kirchenschweizer streng über die Trennung wachte. Ursprung dafür war die liturgische Bedeutung. Es wurde unterschieden zwischen dem Ort der Lesung und dem verkünden des Evangeliums und den damit einhergehenden unterschiedlichen Riten und Gebeten. Heute spielt das keine Rolle mehr und in dieser Kirche gibt es nur ein Ambo, an dem beides verkündet wird.

Entlang verschiedener Ornamentfenster und dem Kreuzweg, gehen wir nun zur, für diese linke Seite typischen Marienkapelle mit einer Marienfigur in der Mitte. Das erste linke Fensterbild zeigt Ihnen den Tempelgang Mariens und die Verkündigung an Maria. Ein Fenster weiter wird die Darbringung Jesu im Tempel dargestellt. Auf dem dritten Fenster sehen Sie die Krönung Mariens. Begeben wir uns nun aus dem niedrigen Seitenschiff, in das 16 m hohe Mittelschiff vor den Altarbereich, in die Mitte der Kirche. Im Altarbereich und Mittelpunkt der christlichen Zeremonie steht heute ein großer Marmoraltar. Im Hintergrund sehen Sie die Kreuzigungsgruppe. An dieser Stelle befand sich früher ein hölzerner Hochaltar, der mit vielen geschnitzten Ornamenten versehen war. Rechts und links dieses Hochaltars hingen große Wandteppiche. Heute stehen an ihrer Stelle jeweils drei Figuren "Väter des Glaubens" die früher alle auf dem alten Hochaltar standen und weitere sechs Apostel schauen von oben auf den Altarraum. Betrachten Sie nun die drei großen Fenster des Chorraums. Auf dem linken wird die Taufe Jesu im Jordan, sowie die Predigt des Johannes abgebildet. Auf dem mittleren Fenster wird die Auferstehung Jesu Christi abgebildet mit drei Frauen am Grab im unteren Bereich. Dieses Fenster ist Ihnen vielleicht direkt beim Betreten der Kirche durch das Mittelportal aufgefallen. Auf dem dritten und rechten Altarraumfenster sehen Sie im obersten Bereich die Verehrung Herz Jesu, im mittleren Teil die Bekehrung des hl. Paulus von Damaskus und im unteren Teil die Steinigung des Stephanus.

Neben den drei großen Chorfenstern befinden sich noch zwei große Wandgemälde. Links ist der heilige Christophorus abgebildet und rechts steht Moses mit den Zehn Geboten. Drehen Sie sich nun einmal um, schauen auf die andere Seite des 39 m langen Mittelkirchenschiff. Auf der Orgelempore erhebt sich die 1995 erbaute Heintz-Orgel, die dieses Gotteshaus mit Musik belebt. Auf dem großen Kirchenfenster im Hintergrund und mittig über dem Hauptprotal, erkennen Sie den Erzengel Michael beim Kampf mit dem Drachen. Die Fenster oben im Mittelschiff zeigen verschiedene Heilige. Wenn Sie genau hingucken erkennen Sie, dass auch hier zwischen Männern und Frauen, passend zur jeweiligen Kirchenseite unterschieden wird. Diese Glasmalereien stammen von W. Derix aus Goch und Kevelaer. Stellen Sie sich nun einmal vor, wie damals sämtliche Wand- und Deckenflächen künstlerisch ausgeschmückt waren und lassen Sie Ihren Blick durch die Kirche schweifen.

Die Kirchenbänke vor Ihnen stammen noch aus der Gründungszeit und sind an beiden Seiten mit kleinen Ornamenten verziert. In der ersten Reihe vorne links, die heute entfernt wurde, hatte meine Familie ihren Platz. Aber was es mit diesem Privileg auf sich hat, dass erzähle ich Ihnen an der Alten Kirche. Setzen wir unseren Rundgang weiter fort und wechseln entlang des Ambos zur Epistelseite, der Männerseite. In der Taufkapelle sehen Sie zuerst links hinter einem Gitter, die Reliquiar des heiligen Pankratius. Das Fenster oben links zeigt den Tod des hl. Joseph von Nazaret, es folgt die Verlobung von Maria mit Joseph von Nazaret und auf dem dritten Fenster sehen Sie die Flucht nach Ägypten. In der Mitte dieser Kapelle steht das Taufbecken. Der schwere Deckel zeigt das Volk Israel beim Durchzug des Roten Meers. Begeben wir uns nun zurück, entlang des Kreuzwegs und der Sandsteinsäulen zum Eingangsportal. Beachten Sie die herrlichen Säulenkapitelle. Früher befanden sich in diesem Seitenschiff die Beichtstühle. Jetzt sind wir wieder, passend zum Beginn des Gottesdienstes fast am Ausgangspunkt angekommen. Ihnen ist vielleicht aufgefallen, dass ich Ihnen zum letzten Kirchenfenster hier links noch nichts erzählt habe. Dieses erzähle ich Ihnen gerne nach dem Gottesdienst. Wir treffen uns dann nachher an der passenden Stelle wieder.“

Das gesamte Projekt wurde vom NRW-Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz als Leader Projekt für die Region Hohe Mark gefördert.