Buldern
Im Jahre 889 schenkte Bischof Wolfhelm von Münster dem Kloster Werden sein väterliches Erbgut, den Fronhof Olfen samt dreißig hörigen Bauernhöfen in verschiedenen Orten. Zu diesen zählte auch Bunhlaron (später Bulleren, dann Buldern).
Der Name Bunhlaron leitet sich wahrscheinlich vom niederdeutschen Wort Laar her. Laar – oder Laor – bedeutet Anger. Die Vorsilbe "Bunh" oder "Buno" stammt vermutlich vom Namen des damaligen Grundherren, so dass der Ortsname übersetzt "Zu den Weiden des Buno" bedeutet. Eine zweite Deutung leitet "Bunh" von "bugina", Bogenbach, her. Dies könnte sich auf die vielen Schleifen und Windungen des Kleuterbachs beziehen.
Ende des 12. Jahrhunderts wird die Pfarrei St. Pankratius erstmals urkundlich erwähnt. Wahrscheinlich wurde sie bereits im 11. Jahrhundert gegründet. Die steinerne Kirche der Pfarrei Buldern (ca. 12. Jahrhundert) sowie der sie schützende Haupthof bildeten den Siedlungskern des Dorfes. Im ihrem Schutz bildete sich im Laufe der Zeit ein Drubbel (aus dem Münsterländischen "trup" = Ansammlung von Häusern).
Buldern bekommt im 16. und 17 Jahrhundert sowohl die Schrecken des spanisch-niederländischen Krieges (1568 bis 1609) als auch des Dreißigjährigen Krieges (1618 bis 1648) zu spüren. Allein im Jahr 1633 wurde die Kirche innerhalb von anderthalb Monaten fünfmal ausgeraubt.
Mit dem Münsterland musste auch das Dorf Buldern einige Male seinen Landesherren wechseln. Bis zum Reichsdeputationshauptschluss 1803 gehörte Buldern zum Fürstbistum Münster. Danach unterstand der Ort zunächst dem Herzog von Croy. Da dieser 1806 dem Rheinbund nicht beitrat, ging das Gebiet in den Besitz der Herzöge von Arenburg über, die damit für den Verlust ihrer linksrheinischen Besitzungen entschädigt wurden. 1811 stand die Gemeinde unter französischer Hoheit und wurde nach dem Wiener Kongress im Jahr 1816 der preußischen Provinz Westfalen (Kreis Coesfeld) zugeordnet.
Das Haus Buldern fiel 1767 durch Heirat an die Freiherren von Romberg. Bekanntester Spross der Adelsfamilie Romberg war Gisbert von Romberg, genannt der "Tolle Bomberg" (1839 - 1897). Durch seinen aufwendigen Lebenswandel und verschiedene Streiche erregte der Baron viel Aufsehen und Kritik bei seinen Zeitgenossen. Bekannt wurde Gisbert von Romberg vor allem durch den Roman "Der tolle Bomberg" von J. Winckler. Seine Streiche sind allerdings nur zum Teil authentisch. Das Familienvermögen war jedenfalls so immens, dass die Vorwürfe von Verschwendung nicht haltbar waren.
In den letzten Monaten des 2. Weltkriegs wurde Buldern stark zerstört. Die Wohnungsnot war groß: 104 Familien waren obdachlos. Hinzu kamen nach Kriegsende fast 500 Ostvertriebene, die ihre Existenz verloren hatten.
Bis zum Jahre 1975 bildete Buldern zusammen mit Hiddingsel eine eigene Gemeinde. Durch die Kommunale Neuordnung 1975 wird Buldern Ortsteil der Stadt Dülmen.