Ortsgemeinschaft Buldern e.V.

Ehrenmal

EHRENMAL

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„Dieser große, massive Steinhaufen ist das Ehrenmal von Buldern. Es wurde nach einem Streit zwischen der Gemeindevertretung und meinem Sohn Clemens, 1923 auf dem Gemeindeplatz errichtet und wo es heute noch steht.

An dieser Stelle wurde an die getöteten Soldaten und Kameraden aus dem Dorf erinnert und sie für ihren Mut und Tapferkeit geehrt. Die Einstellung der Menschen zu diesem Denkmal war früher eine andere. Soldaten wurden als Helden angesehen.

Der Standort wurde daher so gewählt, dass das Denkmal zwischen Kirche und dem heute nicht mehr vorhandenen Amtshaus, im Alltag der Bürger bei jedem Gang durch Buldern präsent war. Sie sollten an den Respekt, den sie den gefallenen Soldaten gegenüber schuldig waren, immer erinnert werden. "Es ist eine Ehrenpflicht der ganzen Gemeinde dieses zu tun", so mein Sohn damals.

Nebenbei bemerkt, auch ich hatte meine Pflicht beim Militär zu leisten und war 1866 preußischer Kürassier-Offizier. Damit dieses Denkmal über viele Jahrzehnte stehen bleibt, wurde es massiv aus Findlingen, Steinplatten und Gusseisen gebaut. Auf der Spitze sitzt ein gusseiserner Adler mit gebeugten Flügeln, der damals das wieder erhebende Vaterland symbolisieren soll. Auf der Vorderseite ist eine gusseiserne Soldatenbüste mit Aufschrift angebracht, die eine jederzeitige Bereitschaft fürs Vaterland verdeutlichen soll.

Eine militärische Unterstreichung gab es 1924 durch Steingranaten, die rundum angebracht wurden. In der NS Zeit fanden am Denkmal politische Kundgebungen und nationalsozialistische Propagandaveranstaltungen statt. Nach dem Krieg wurden im Zuge der Entmilitarisierung die Steingranaten entfernt. 

In den letzten Jahrzehnten hat sich die Einstellung zum Gedenken an den Krieg und zu diesem Denkmal geändert. So wurde eine propagandistische Gedenktafel entfernt und eine Steintafel ergänzt. Hier wird nun aller Opfer von Krieg und Gewalt gedacht. Die noch erhaltenen Sinnsprüche aus der Erbauungszeit sind als Mahnung zur Wachsamkeit vor falschen Idealen und den Grausamkeiten des Krieges erhalten geblieben.

Ganz in diesem Sinne findet an dieser Stelle jährlich am Schützenfestsonntag und am Volkstrauertag eine Gedenkveranstaltung statt. Bei der Umgestaltung des Spiekerplatz 2011, wurde die Grünfläche um dieses Mahnsymbol, wieder an die ursprüngliche Gestaltungsform angepasst. Vergessen Sie also nie, wie gut es Ihnen in Friedenszeiten geht, wenn Sie so ein Denkmal in Augenschein nehmen.“

Das gesamte Projekt wurde vom NRW-Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz als Leader Projekt für die Region Hohe Mark gefördert. 

 

Ehrenmal