Bildstöcke, Hof- und Wegekreuze

15.09.2009
von Ingrid Koppe / Werner Koppe

In den christlichen Ländern Europas gehört das Aufstellen von Kreuzen zum uralten Brauchtum. Im alten Orient dienten Kreuze zur Vollstreckung von Todesstrafen, später übernahmen die Römer sie als Tötungsinstrumente.
 
15.09.2009
Im Mittelpunkt des katholischen Fronleichnamsfestes (vom Mittelhochdeutschen vronlicham: Leib des Herrn) stehen seit dem 13. Jahrhundert die prachtvollen Prozessionen. Der heute arbeitsfreie kirchliche Feiertag wurde im Jahre 1264 von Papst Urban IV. auf Anregung der Augustinernonne Juliana von Lüttich für die gesamte Kirche eingeführt. Sein Name bedeutet„Leib des Herrn". Hierbei geht es um die Verehrung des eucharistischen Brotes. Der Feiertag fällt auf den Donnerstag nach Trinitas, der vom Osterdatum abhängig ist.

 
15.09.2009
Das Motiv des Schmerzenmanns, auch „Erbärmdebild“ genannt, ist von einer Stelle im Johannes-Evangelium (19,5) abgeleitet. Es ist die Situation, in der Pilatus den gegeißelten und dornengekrönten Jesus dem Volk vorstellt.

 
14.09.2009
Außerhalb des Ortskerns, malerisch unter Kastanienbäumen an der Zufahrt zum Hof gelegen, steht diese Wegkapelle. Der neugotische, verputzte Backsteinbau wurde 1902 von den Eheleuten und Hofbesitzern Geistmann errichtet. In den Verputz wurden Quaderlinien eingezogen ‑ eine beliebte Technik, die optische Wirkung von Sandsteinquadern hervorzurufen. Die Ecken der Kapelle sind mit gestuften Strebepfeilern versehen, die die Traufe überragen. Der Eingang an der Giebelseite ist, ebenso wie die kleinen Fenster an der Seite, spitzbogig. Im Innern befindet sich an der Rückwand auf einem gemauerten Vorsprung das Relief "Ruhe auf der Flucht". In der Mitte sitzt Maria, das Christuskind aufrecht stehend auf ihrem Schoß dem Betrachter darbietend. Rechts hinter ihr mit Wanderstab und Hut steht Joseph.

 
 
 
14.09.2009
Das Wegkreuz gab der Vorbesitzer Althoff/Debmann im Jahre 1938 dem Bildhauer Frerickmann aus Senden in Auftrag.

Die Errichtung des Kreuzes drückt eine Protesthaltung gegenüber dem Hitlerregime aus, das die Kreuze aus den Schulen verbannt hatte.

Ein ähnliches Kreuz soll bei Brüse im Hangenau stehen.
 
 
 
 
 
 

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