Ballhauen und Hasseln sind mit Begeistung gelebte Traditionen
In Buldern beginnt das Hasseln mit zehn Minuten Verspätung. Der Vorsitzende der Ortsgemeinschaft, Udo Schulte ter Hardt und der Ortsvorsteher Christoph Wübbelt wissen noch einiges zu erzählen. Als Schiedsrichter für den erkrankten Reinhard Homann hat sich Martin Göckener bereit erklärt. Die vier Zentimeter starke Hasselscheibe mit einem Durchmesser von 27 Zentimeter ist von Firma Hölscher gefertigt worden, bemalt mit dem Bulderner Wappen ist sie von Hagen Lammers.
Bereits lange vor Beginn des Hasselns säumen zahlreiche Zuschauer die Nottulner Straße. Der Verein Vitorino Freire sorgt während der Veranstaltung für Getränke. Der Osten darf beginnen. Schnell wird allen klar, dass es nicht ein harmloses Hin- und Herrollen der Holzscheibe ist, sondern das es sich um einen Sport für harte Männer handelt. Die rollende Hassel soll den Kampf des Winters mit dem Frühling symbolisieren.
Doch die Junggesellen puschen sich mit lauten Schlachtrufen und im Laufe der Stunde geht es tubulent zu. Das ein oder andere Mal trifft es auch ein Schienenbein. Trotz der dicken Polsterung wird nur kurz das Gesicht schmerzverzerrt verzogen. Dann geht's weiter. Die fast 400 Zuschauer bekommen einiges zu sehen. Auch kleine Showeinlagen werden geboten. Lange Zeit ist es ausgeglichen bis kurz vor Schluss ein kühner Wurf die Hassel weit in den östlichen Teil rollt.
Nach einer Stunde ist das Spektakel vorbei und laut hallen die Rufe: „Westen, Westen.“ Abends feiern alle friedlich am Osterfeuer den Ausklang der anstrengenden Woche.
Bildunterschrift:
Gut gepolstert gehen die Teilnehmer beim Hasseln an den Start. Dennoch sehen die Zuschauer das ein oder andere schmerzverzerrte Gesicht (DZ-Foto: Wübbelt)
Weitere Zeitungsartikel weiter unten:
Osterbräuche in den Ortsteilen [DZ vom 07.04.2023 (1)]
Teppichreste und Wortgefechte [DZ vom 07.04.2023 (2)]
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